Mittwoch, 7. Juli 2010

Ein altes Buch aus dem Tiefschlaf erweckt

In meiner Kindheit war ich immer fasziniert von den Büchern in deutscher Schrift, die es in unserer Familie gab. Eines davon ist von 1927 und erzählt im Jack-London-Stil die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Wolfshund und einem Trapper in Kanada oder Alaska. Ich habe dieses Buch dann neulich mal aus dem Regal gezogen und festgestellt, daß es schon auseinander fällt. Also befreit vom alten Buchdeckel, neu geleimt und verstärkt mit Gaze und neuem Vorsatz. Dann zum Vervollständigen neue Kapitalbänder und Lesezeichenbändchen angebracht. Und endlich konnte ich ein Stück rotes Kunstleder einmal verwenden.Jetzt sieht es mit dem immitierten alten Buchrücken so aus, wie das Original, jedoch stabil und wie neu. War eine schöne Arbeit, denn man konnte einen alten Schatz erhalten.
Wo ich mir nicht sicher war, deswegen die Frage an alle, die bereits Bücher restaurieren: wieviel erhält man vom alten Buch. Damit meine ich, dass der Schnitt schon dunkel-fleckig war. Ich habe mir dann erlaubt, ihn hauchdünn zu beschneiden. Dadurch wurde der Schnitt wieder hell und gleichmässig. Das kann man aber nun nicht allzu oft machen.... Wie handhabt der Restaurator das eigenttlich? Ist das Innenleben tabu?! Ich würde mich freuen, wenn mir dazu jemand etwas sagen könnte.
 Leider hatte ich vergessen das "Original" vorher zu fotografieren....