Freitag, 30. September 2011

SAMMELSURIUM

Gestern hatte ich die Flyer und Plakate für meinen nächsten Markt in der Post. Ich finde sie diesmal noch ansprechender und passender, als ohnehin bisher schon. Denn mit dieser Veranstalterin mache ich nun schon einige Märkte. Aber noch erstaunter war ich, als ich MEIN Buch auf dem Plakat entdecken durfte. Na, wenn das mal nicht eine Wegweisung ist?!
Freue mich sehr auf diesen Markt und hoffe den einen oder anderen von Euch dort auch zu sehen?!



Und dann wollte ich ja noch meine Beutezugschätze vom "schwarz-auf-weiß-Markt" in Michelstadt im Odenwald zeigen. Marmorpapier vom allerfeinsten. Da konnte ich nicht widerstehen.
Sie sind von der Künstlerin Ilona Ruckriegel-Hesse und waren ein absoluter Hinkucker.



Bei mir werden sie vor allem zu Büchern mit koptischer Bindung verarbeitet, denn das steht seit langem schon mal wieder auf meiner To-do-Liste. Und dann naht ja schließlich Weihnachten auch schon mit Riesenschritten....der Shop will auch mal wieder mit neuen Schätzen gefüllt werden.

Mittwoch, 28. September 2011

bloggdeinbuch

Weil man ja als Buchbinderin nicht nur Bücher erschafft, bindet und ersinnt, sondern diesselben auch fast suchtartig liest, bin ich vor einiger Zeit auf eine sehr interessante Seite gestoßen. Titel " Blogg Dein Buch".
Hier kann man sich als stolze Blogbesitzerin registrieren lassen und bekommt dann von diversen Verlagen ein Buch zugesandt, daß man innerhalb eines Zeitfensters lesen und rezensieren sollte.

Gesagt getan - daraufhin kam folgendes Wunschbuch:



Und hier kommt für alle Interssierten meine Rezension:

Nancy Horan, "Kein Blick zurück", Insel-Verlag (http://www.suhrkamp.de/insel_verlag_22.html)

  
Nancy Horans Geschichte , die sie in „Kein Blick zurück“ erzählt, ist in ihren Grundzügen eine wahre Begebenheit. Die beiden Hauptfiguren Mamah Bothwick Cheney und der Stararchitekt Frank Lloyd Wright und ihre schwierige Liebesgeschichte hat es zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirklich gegeben. Schauplatz war Oak Park, Illinois, USA.  Beide Protagonisten lernen sich kennen, als der Architekt für das Ehepaar Cheney ein neues Haus entwirft und baut – und sie lernen sich lieben. Beide sind jedoch zu diesem Zeitpunkt verheiratet und haben jeweils eigene Kinder.
 Doch, weil diese Liebe stärker ist, als gesellschaftliche Erwartungen und Konventionen, entscheiden sich beide füreinander und verlassen ihre jeweiligen Familien. Sie begeben sich nach Europa.

In Berlin möchte ein Verleger einen Band mit Wrights Arbeiten herausgeben und sucht die Zusammenarbeit zu dem damals bereits berühmten Architekten. Beide leben daraufhin unbehelligt  einige Zeit in Berlin und leben diese Liebe – bis in den Staaten eine wahre Hetzjagd der Presse losbricht. Eine Scheidung und dann mögliche Neuvermählung wurde damals gesellschaftlich nicht geduldet. Eine mediale Hexenjagd beginnt.

Es war eine Zeit, in der Frauen kein Wahlrecht besaßen und unter dem Namen ihres Gatten ein Schattendasein führten. Gesellschaftlich traten sie niemals als eigenständige Persönlichkeit auf. Dieser Aspekt kommt in der Mitte des Buches immer wieder skizzenhaft zum Ausdruck. Was es jedoch im Alltag wirklich für Auswirkungen hatte, zeichnet Nancy Horan nicht allzu tief nach.

Zu Beginn des Buches werden dem Leser mit schnellen Rückblendungen die Hauptpersonen und deren Lebenssituationen näher gebracht. Mitunter empfand ich es, was den Lesefluss angeht jedoch als etwas störend, da die kapitel nicht allzu lange sind.


Nach dem ersten Drittel schwenkt Nancy Horan um, und erzählt chronologisch. Schade fand ich, dass dabei jedoch die Gewichtung sehr unterschiedlich ist: manche Gedanken und Gespräche werden episch lange und tiefsinnig ausgedeutet, während Entwicklungen und Prozesse , die die einzelnen Persönlichkeiten durchlaufen, eher oberflächlich überwischt werden. Man hat das Gefühl hier ist das Tempo zu schnell und an anderer Stelle, die man gerne einfach schneller überlesen hätte, ist es wieder zu langsam.

Wer sich für die Persönlichkeit Frank Lloyd Wrights interessiert und für sein Leben, seinen familiären Hintergrund, dem sei dieses Buch dennoch empfohlen. Immerhin beleuchtet es einen Skandal in der Geschichte Amerikas, der uns heute, mit dem Wissen und der gesellschaftlichen Akzeptanz von Scheidungen und neuen Verbindungen, als fast „mittelalterliche Hexenjagd“ erscheint.
Nancy Horan, "Kein Blick zurück" zu bestellen unter: http://www.suhrkamp.de/buecher/kein_blick_zurueck-nancy_horan_35746.html

Taschenbuch: 533 Seiten
Verlag: Insel Verlag; Auflage: 1 (21. August 2011)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3458357467

ISBN-13: 978-3458357469

Originaltitel: Loving Frank, 2007
Preis: 9,95 Euro


Als nächstes kommen dann mal wieder einige Werkstattergebnisse. Nach so vielen anderen Beiträgen...

Montag, 26. September 2011

FERNWEH

hab ich heute ganz akut, wenn ich an das zurück liegende Wochenende denke! Spontan konnte ich mich meinem Nordmännchen, das beruflich im Norden war anschließen und wir haben das Wochenende in Hamburg verbracht.
Und dort nicht einfach irgendwo, sondern vor allem im Museum der Arbeit bei unserem Freund Helmut Bohlmann (gelernter Schriftsetzer), dort ehrenamtlich und unter anderem auch schriftsetzerisch tätig. Und wir sind eingetaucht in eine Welt aus Bleisatz, Plakatlettern, Setzkästen voll mit Schätzen, Linotype, Monotype, Heidelberger Tiegel und vielen anderen Druckmaschinen und Druckwelten.



Und das schöne daran ist, daß alle Maschinen noch benutzt werden und voll funktionstüchtig sind. Durch unendlich viele Veranstaltungen vom Kindergeburtstag mit Schild drucken bis ereignisbezogenen Veranstaltungen (Elbtunneleinweihung, Lange Nacht der Museen etc) kann man sich in eine Zeitschleife begeben und erfahren, wie faszinierend Druck und -technik sein können.



Solltet Ihr jemals in der Nähe Hamburgs sein, dann dürft Ihr keinesfalls ohne einen Besuch dort wieder fahren. Es war wunderbar. Mein tiefer Respekt gilt allen, die dieses faszinierenden Handwerks mächtig sind. Und posthum auch den Konstukteuren dieser Maschinen, die ganze Technikwelten ersonnen haben. Das kann man ein bisschen an den Bildern nachvollziehen, oder?



Und hier könnt Ihr meinen Freund Helmut Bohlmann "live" sehen, wie er, mittels einer von Gutenberg entwickelten Vorrichtung, Bleilettern gießt. Daraus sind kleine "H"s und "M"s und "D"s entstanden.



Ihr könnte diese Bleilettern unten links auf dem Foto sehen. Die anderen Druckerzeugnisse sind ebenfalls im Museum der Arbeit entstanden.
Lieber Helmut, es waren unvergessliche Eindrücke, die wir gewinnen durften und ich danke Dir schon mal an dieser Stelle ganz hochoffiziell für die Zeit und die Einblicke, die Du uns geschenkt hast.

Und allen andern, die ich in dieser wunderschönen Stadt noch kenne, sei versichert, daß wir zum einen bald wiederkommen, und ich dann zum anderen auch mehr Zeit mitbringen werde. (Seid gegrüßt, liebe Mellie und liebe Heike!) Das ist versprochen und wurde gestern beschlossen. Wir sind nämlich nach einem kurzen Stippbesuch in der Speicherstadt und der dortigen Kaffeerösterei wirklich mit einem tränenden Auge wieder gen Süden gefahren.


Und deswegen: das war kein Abschied für lange!
Es war wunderschön!!!

Montag, 19. September 2011

HIRTENMUSEUM

Gestern war ich ja mal wieder auf einem Markt. Diesmal im Deutschen Hirtenmuseum, Hersbruck. Ein Museum, in dem es um genau das geht: die Hirtenkultur, Schwerpunkt in der Region Mittelfranken, Hersbruck. Jedes Jahr findet hier das so genannte Handwerkerfest statt, in dem alte Handwerksberufe vorgestellt werden.
Und es gab tolle Sachen zu sehen: einen Lithographen, einen Instrumentenbauer, Imker, Zinngießer, Korbmacher, Goldschmiede usw. Und alle haben etwas vorgeführt.
Ich saß, wie immer hinter meiner Heftlade und habe meine Auftragsbücher gebunden. Leider war das Wetter mies, aber es war trotzdem ein toller Tag. Mit 3 weiteren Einladungen bin ich dann heim gegangen.


Na, da werde ich wohl nächstes Jahr eine gute Marktauslastung bekommen.

Und heute erscheint in der örtlichen Presse ein großer Artikel über das Fest. Und, was glaubt Ihr, was da drin zu finden ist? Jaha, meine kleinen Minibücher!


 Ich hab mich wirklich sehr gefreut, als ich das gesehen habe.
So, heute ist Erholungstag...ich verschwinde in die Werkstatt und verarbeite die Buchblöcke von gestern!

Mittwoch, 14. September 2011

PapierRollWagen

Wie versprochen: heute bekommt mein neues Schmuckstück in der Werkstatt seine digitale Würdigung. Gebaut vom besten Ehemann von allen, nach einer Handskizze von mir und mit einigen Verfeinerungen....

Tataaaa: mein PapierRollWagen, mit Trocknungsauflage und Pressbretterstaufach.


Nachdem in meinem Werkstattland inzwischen jeder Quadratmeter Wand behängt ist (u.a. auch mit einem Papierhängeregal), jeder andere Winkel bis ins Letzte ausgenutzt wurde, hatte ich ein echtes Lagerproblem. Welche Papierseele kennt das nicht. Also musste ich mir was einfallen lassen.
Und da auch Trocknungsflächen rar gesät sind, ist dies eine ideale Kombination. Der Deckel ist aufklappbar und ich komme somit leicht an meine Bögen.
Natürlich ist das Schmuckstück rollbar und kann vielseitig eingesetzt werden.


Tja, das ist also nun der neue Möbelstar im Buchbinderwerkstatthimmel....nein, er hat noch keinen Namen! Wir sind ja nicht in Schweden! ;-)

Montag, 12. September 2011

Goldene Hochzeit in einer Schachtel

Oder vielmehr in zwei Schachteln. Das war der Wunsch einer Kundin, die diese beiden Schachteln bei mir in Auftrag gegeben hat.

Gerne zeige ich Euch natürlich diese "goldigen" Boxen, in denen in Zukunft viele Fotos und Briefe bzw. Karten schlummern werden und an ein glückliches Ereignis erinnern werden. Für die eigene Goldene Hochzeit ist es bei mir noch zu früh, wir befinden uns irgendwo zwischen Rosenhochzeit und Nickelhochzeit, aber wir arbeiten am Edelmetall! ;-)



Aber es ist in den letzten Tagen noch viel mehr entstanden....Ihr könnt gespannt sein, vor allem auf eine tolle neue unkatöse Aufbewahrungsmöglichkeit für meine neuen Papiere. Aber step by step.....
Nun müssen die beiden Schätzchen erst mal auf die Reise zur Kundin.

Mittwoch, 7. September 2011

FANTASTISCH

 Matrjoschki hat auf Ihrem Blog heute die fantastischen Papierarbeiten von Bianca Chang erwähnt. Auch ich zähle mich zu ihren großen Fans und möchte Euch die beiden Filme zeigen, die einen eintauchen lassen in neue Papierwelten! Aber seht selbst:


Bianca Chang - Recent Works, June 2011 from Bianca Chang on Vimeo.


Und auch an dieser Stelle ein kleines Making of, das mindestens genauso grandios ist:


The making of A from Bianca Chang on Vimeo.


Viel Vergnügen!

Montag, 5. September 2011

STILLEBEN

So, der Kleister ist gekocht, die Blätter sind gefalzt, zusammengetragen und gestapelt. Die Prägeschrift ist sauber und bereit. Alles ist also wieder vorbereitet.

Im Moment weiß ich gar nicht so richtig, wo ich zuerst anfangen soll:
Da sind einige Aufträge noch abzuarbeiten, das neue Papier schreit nach Verwendung, diese Woche soll neues Papier kommen, Fachbücher sind noch ungelesen, zu heftende Papierstapel für den Markt am 18. sind vorzubereiten, Prototypen zu entwickeln und und und......


Tja, das ist wohl eher kein Stil(l)leben, sondrn ein leichtes Panikleben momentan.
Aber da ich ja Meisterin im Selbst-organisieren-können bin, werde ich das alles schaffen und hinterher sagen, war doch gar nicht so schlimm! Es ist irgendwie immer so! ;-)